Die EU - Ein Erfolgsprojekt
Die Europäische Union ist eines der bedeutendsten und erfolgreichsten politischen Projekte in der Geschichte Europas. Sie wurde nach den verheerenden Kriegen des 20. Jahrhunderts gegründet, mit dem Ziel, Frieden, Stabilität und Wohlstand auf dem Kontinent zu sichern. Seit ihrer Gründung hat die EU einen beeindruckenden Wandel durchlaufen und ist heute das beste Beispiel für gelebte europäische Zusammenarbeit.
Ein zentrales Element der EU ist der Binnenmarkt, der den freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Kapital und Menschen ermöglicht. Durch die Abschaffung von Grenzen und Zölle können Unternehmen ihre Produkte in ganz Europa verkaufen, Menschen leichter reisen und arbeiten. Das hat nicht nur die Wirtschaft gestärkt, sondern auch den Austausch zwischen den Völkern gefördert. Der gemeinsame Wirtschaftsraum hat dazu beigetragen, den Lebensstandard vieler Europäerinnen und Europäer deutlich zu erhöhen.
Doch die EU ist viel mehr als nur ein Wirtschaftsraum. Sie setzt sich aktiv für soziale Gerechtigkeit, Umwelt- und Klimaschutz sowie den Schutz der Menschenrechte ein. Mit Programmen wie Erasmus ermöglicht sie jungen Menschen, im Ausland zu studieren und interkulturelle Erfahrungen zu sammeln. Die EU verfolgt das Ziel, eine nachhaltige Entwicklung zu fördern und den Klimawandel zu bekämpfen. Gemeinsam haben die Mitgliedstaaten Maßnahmen ergriffen, um erneuerbare Energien auszubauen, den CO₂-Ausstoß zu verringern und die Umwelt zu schützen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Solidarität innerhalb der Union. Bei Krisen wie dem verstärkten Zuzug von Geflüchteten, der COVID-19-Pandemie, dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine oder bei Naturkatastrophen arbeiten die EU-Staaten eng zusammen, um gemeinsame Lösungen zu finden. Die EU hat finanzielle Unterstützung bereitgestellt, um die Wirtschaft zu stabilisieren, medizinische Versorgung zu sichern und Menschen in Not zu helfen. Diese Solidarität zeigt, dass Europa mehr ist als nur eine Sammlung einzelner Staaten – es ist eine Gemeinschaft, die füreinander einsteht. Seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 wird diese humanitär, finanziell und militärisch unterstützt. Sanktionsmaßnahmen gegen Russland werden durchgesetzt.
Darüber hinaus engagiert sich die EU auf globaler Ebene, um Frieden, Sicherheit und nachhaltige Entwicklung weltweit zu fördern. Sie beteiligt sich an internationalen Friedensmissionen, setzt sich für den Schutz der Menschenrechte ein und arbeitet an der Bekämpfung globaler Probleme wie Armut, Hunger und Umweltzerstörung.
Trotz einiger Herausforderungen und Meinungsverschiedenheiten, etwa bei Fragen der Migration, der wirtschaftlichen Unterschiede oder der zukünftigen Ausrichtung, bleibt die EU ein lebendiges und dynamisches Projekt. Sie zeigt, dass Zusammenarbeit, Kompromissbereitschaft und gegenseitiges Verständnis die Grundpfeiler für eine erfolgreiche Gemeinschaft sind.
Die EU ist Paradebeispiel dafür, dass gemeinsame Anstrengungen große Veränderungen bewirken können. Sie verbindet bewusst die Menschen in Europa und schafft eine gemeinsame Identität, die auf gemeinsamen, demokratischen Werten basiert. Gleichzeitig verdeutlicht das Erfolgsprojekt EU, dass Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand in einer Gemeinschaft möglich sind, wenn alle an einem Strang ziehen.
Ohne jeden Zweifel ist die EU vor dem Hintergrund der Geschichte und aktuellen Weltlage ein einmaliges Erfolgsprojekt!
Ein engagierter Einsatz für diese lebendige, sich seit über 75 Jahren ständig weiterentwickelnde Staatengemeinschaft eines friedlichen, demokratischen, gerechten und nachhaltigen Europas lohnt auf jeden Fall und ist jede Anstrengung wert!
Die Geschichte der EU in Stichworten
- 1951: „Vertrag von Paris“ – Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) durch sechs Staaten (Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Niederlande); Ziel: Frieden sichern und Wirtschaft integrieren.
- 1957: „Römische Verträge“ – Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Europäischen Atomgemeinschaft (Euratom); Ziel: wirtschaftliche Integration vertiefen.
- 1962: Erste Verhandlungen zur politischen Union beginnen.
- 1967: Zusammenführung der drei Gemeinschaften (EGKS, EWG, Euratom) zur Europäischen Gemeinschaft (EG); zentrale Institutionen werden vereinheitlicht.
- 1973: Erste Erweiterung – Beitritt von Dänemark, Irland und dem Vereinigten Königreich; Ausbau des europäischen Marktes.
- 1981: Beitritt Griechenlands; erste größere Erweiterung im Südosten.
- 1986: Abschluss des Binnenmarktes – Freier Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehr innerhalb der EG.
- 1987: „Maastrichter Vertrag“ – Grundsteinlegung für die Europäische Union; Einführung der EU-Bürgerrechte, gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik, Wirtschafts- und Währungsunion geplant.
- 1992: Vertrag von Maastricht tritt in Kraft; Gründung der EU, Einführung des Euro als Ziel bis 1999.
- 1995: Erweiterung um Österreich, Finnland und Schweden; vertiefte Zusammenarbeit.
- 1999: Einführung des Euro als Buchwährung in 11 Ländern (Eurozone).
- 2002: Euro-Bargeld eingeführt; physische Einführung des Euro in den Euro-Ländern.
- 2004: Größte Erweiterung – Beitritt von 10 Ländern (z.B. Polen, Ungarn, Tschechien, Estland, Lettland, Litauen, Slowenien, Slowakei, Malta, Zypern); massive Ausweitung der EU.
- 2007: „Vertrag von Lissabon“ – Reform der EU-Struktur, Stärkung der EU-Institutionen, Effizienzsteigerung.
- 2009: Eurokrise – Herausforderungen für die Eurozone; Maßnahmen zur Stabilisierung.
- 2013: Kroatien tritt der EU bei.
- 2016: Brexit-Referendum – Großbritannien stimmt für den Austritt aus der EU; Austrittsprozess beginnt.
- 2020: Vollzug des Brexits – Großbritannien verlässt die EU formal; Herausforderungen durch COVID-19, Klimawandel, geopolitische Spannungen und Bestrebungen zur Vertiefung der Integration.
- 2021: Verstärkte Maßnahmen gegen den Klimawandel: Ziel: Klimaneutralität bis 2050, Erweiterung: Beginn der Beitrittsverhandlungen mit Ländern des Westbalkans (u.a. Albanien, Nordmazedonien, Bosnien und Herzegowina).
- 2022: Russischer Angriff auf die Ukraine: Beginn des Krieges (24. Februar 2022); EU reagiert mit Sanktionen, Unterstützung für die Ukraine, Energie- und Sicherheitsmaßnahmen; Energiekrise: Anstieg der Energiepreise, Bemühungen um Unabhängigkeit von russischer Energie; Stärkung der Verteidigung: EU-Kommission schlägt eine gemeinsame Verteidigungs- und Sicherheitsstrategie vor.
- 2023: Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine: humanitär, finanziell und militärisch; Energie- und Wirtschaftspolitik: Maßnahmen zur Energiesicherheit und Inflation bekämpfen; Vertiefung der Integration: Diskussionen über eine engere Zusammenarbeit bei Verteidigung, Wirtschaft und Migration.
- 2024: Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine: humanitär, finanziell und militärisch; Beginn der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine und der Republik Moldau.
- 2025: Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine: humanitär, finanziell und militärisch. Bemühungen um Waffenstillstand und Frieden.
Hertensteiner Programm
Unsere Ziele basieren auf den 12 Thesen des Herstensteiner Programms. Es wurde am 21. September 1946 in Hertenstein, einem Ortsteil von Weggis am Vierwaldstätter See in der Schweiz beschlossen und einen Tag später auf der Rütliwiese, dem sagenumwobenen Platz der Schweizer Geschichte (Rütlischwur von 1291), einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.
Sowohl die UEF als auch der Großteil ihrer Untergliederungen haben das Hertensteiner Programm ab 1946 als Grundsatzprogramm in ihren jeweiligen Broschüren abgedruckt.
Es ist eines von neun Grundlagendokumenten, auf die sich die Europäischen Föderalisten bei ihrem Einigungskongress vom 13. bis 15. April 1973 verständigten, und ist zudem bis heute das Grundsatzprogramm der EUROPA-UNION Deutschland.
Hertensteiner Programm
- Eine auf föderativer Grundlage errichtete, europäische Gemeinschaft ist ein notwendiger und wesentlicher Bestandteil jeder wirklichen Weltunion.
- Entsprechend den föderalistischen Grundsätzen, die den demokratischen Aufbau von unten nach oben verlangen, soll die europäische Völkergemeinschaft die Streitigkeiten, die zwischen ihren Mitgliedern entstehen könnten, selbst schlichten.
- Die Europäische Union fügt sich in die Organisation der Vereinten Nationen ein und bildet eine regionale Körperschaft im Sinne des Artikels 52 der Charta.
- Die Mitglieder der Europäischen Union übertragen einen Teil ihrer wirtschaftlichen, politischen und militärischen Souveränitätsrechte an die von ihnen gebildete Föderation.
- Die Europäische Union steht allen Völker europäischer Wesensart, die ihre Grundsätze anerkennen, zum Beitritt offen.
- Die Europäische Union setzt die Rechte und Pflichten ihrer Bürger in der Erklärung der Europäischen Bürgerrechte fest.
- Diese Erklärung beruht auf der Achtung vor dem Menschen, in seiner Verantwortung gegenüber den verschiedenen Gemeinschaften, denen er angehört.
- Die Europäische Union sorgt für den planmäßigen Wiederaufbau und für die wirtschaftliche, soziale und kulturelle Zusammenarbeit sowie dafür, dass der technische Fortschritt nur im Dienste der Menschheit verwendet wird.
- Die Europäische Union richtet sich gegen niemand und verzichtet auf jede Machtpolitik, lehnt es aber auch ab, Werkzeug irgendeiner fremden Macht zu sein.
- Im Rahmen der Europäischen Union sind regionale Unterverbände, die auf freier Übereinkunft beruhen, zulässig und sogar wünschenswert.
Quelle Europa-Union Baden-Württemberg